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Es ist okay auch mal seine Meinung zu ändern

„Es ist okay, seine Meinung zu ändern. Man muss nicht für das ganze Leben bei einer Sache bleiben,“ betont sie. Diese Erkenntnis zieht sich wie ein roter Faden durch Alexandras Leben. Ihre Erfahrungen haben ihr gezeigt, dass es wichtig ist, flexibel zu bleiben und sich dennoch selbst treu zu sein.
Von Tyra Baum & Arved Mittelstädt

Manchmal ist das Leben wie eine raue See – unberechenbar, herausfordernd, aber auch voller Schönheit. Für Alexandra McDonald ist diese Metapher mehr als nur ein Bild. Ihr Lebensweg ist geprägt von kultureller Vielfalt, ungewöhnlichen Erfahrungen und der beständigen Suche nach dem eigenen Platz in der Welt.

Geboren als Tochter einer Französin und eines Schotten, verbrachte Alexandra ihre ersten 14 Jahre in Schottland. Dann zog die Familie nach Deutschland – eine Veränderung, die für Alexandra eine immense Herausforderung darstellte, da sie ohne jegliche Deutschkenntnisse ankam.

„Wir hatten Epochenunterricht in der Waldorfschule. Meine erste Epoche war die Deutsch-Epoche. Und wir hatten das Nibelungenlied. Ich saß da und dachte mir: Oh Gott. Ich verstehe gar nichts, das kriege ich nie hin!“, erinnert sich Alexandra. Doch was zunächst unüberwindbar schien, meisterte sie mit bemerkenswerter Ausdauer.

Ihre Familie war in dieser Zeit ihr größter Halt. Besonders die Beziehung zu ihrem Bruder wurde enger. „Seit dem Umzug nach Deutschland sind mein Bruder und ich uns näher als je zuvor. Wir hatten nur einander und konnten nicht mit anderen sprechen,“ erzählt sie. Auch ihre acht Haustiere – vier Hunde und vier Katzen – spendeten ihr Trost und Kraft in der neuen Umgebung.

Eine neue Richtung durch Okeanos 

Ein bedeutender Wendepunkt in Alexandras Leben war ihr Engagement bei der Okeanos-Stiftung, speziell im Future Me+-Projekt. Dieses Projekt zielt darauf ab, junge Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und sie zur gesellschaftlichen Verantwortung zu motivieren.

Alexandra nutzte diese Gelegenheit, um sich selbst zu reflektieren und ihren eigenen Weg zu finden. Besonders die Geschichten von Menschen mit unkonventionellen Karrierewegen zeigten ihr, dass es in Ordnung sei, seine Meinung zu ändern und verschiedene Wege auszuprobieren.

Ein weiterer prägender Abschnitt war das Waves of Action-Programm der Okeanos-Stiftung. Ihre Zeit auf dem Segelschiff Vaka erwies sich als herausfordernd und zugleich bereichernd. „Wir waren alle seekrank und das Wetter war schlecht, aber die nächtliche Fahrt im Sturm und dabei Blitze zu sehen, war ein unvergessliches Erlebnis,“ erzählt Alexandra. Diese Erfahrung verdeutlichte ihr, wie klein und verletzlich der Mensch im Vergleich zur gewaltigen Kraft der Natur ist.

Engagement für den Umweltschutz 

Seit Mai 2024 engagiert sich Alexandra bei den „Seagrassguards“, einem Projekt, das sich dem Schutz und der Wiederherstellung von Seegraswiesen widmet. Ihre Aufgabe bestehe unter anderem darin, Übersetzungsarbeit zu leisten, um die Botschaften des Projekts in mehreren Sprachen zu verbreiten, erklärt sie.

Durch dieses Engagement habe sie einen tiefen Einblick in die Bedeutung von Seegraswiesen für das marine Ökosystem gewonnen, meint die junge Frau. Gleichzeitig motiviere es sie, sich weiterhin aktiv für den Umweltschutz einzusetzen.

Musik als Rückkehr zu sich selbst 

Neben ihrem Studium und den Umweltprojekten hat Alexandra eine große Leidenschaft für die Musik. Schon als Kind sang sie in der Oper, doch nach ihrer Ankunft in Deutschland traute sie sich lange nicht zu singen. Die Sprachbarriere machte sie unsicher.

Erst durch ein Schulmusical und die bestärkende Unterstützung ihrer Freundin gewann sie ihr Selbstbewusstsein zurück. Inzwischen schreibt sie ihre eigene Musik.

„Es ist okay, seine Meinung zu ändern. Man muss nicht für das ganze Leben bei einer Sache bleiben,“ betont sie. Diese Erkenntnis zieht sich wie ein roter Faden durch Alexandras Leben. Ihre Erfahrungen haben ihr gezeigt, dass es wichtig ist, flexibel zu bleiben und sich dennoch selbst treu zu sein.

Durchhaltevermögen, Mut und die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden – das ist es, was Alexandra inspiriert, ihren eigenen Weg weiterzugehen.

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